Videokunst-Ausstellung „Innen ist außen“ machte Adelsheim wieder zur leuchtenden Stadt
Adelsheim. (ly) Im Schlosspark waren es ca. 2000 Besucher, und die Projektionen aus Adelsheimer Werkstätten und Praxen auf Fassaden in der Marktstraße sahen sich noch mehr Interessierte an: Mit der Resonanz der Video- und Lichtkunst Ausstellung „Innen ist Außen“ ist Initiator Louis von Adelsheim zufrieden. „Eine tolle Fortsetzung der Sommer-Aktion“, befand Bürgermeister Klaus Gramlich gegenüber der RNZ und hat überhaupt viel Lob parat für diese nunmehr vierte Ausstellung von „Adelsheim leuchtet“, für die Louis von Adelsheim, Susanna Walker und Jochem Reinholdt verantwortlich zeichneten und sich wieder auf zahlreiche Helfer verlassen konnten.
Nicht nur Bürgermeister Gramlich sieht in den nächtlichen Inszenierungen eine große Bereicherung für den gesamten Landkreis. Neun (überwiegend milde) Wintertage lang war Adelsheim wieder eine „leuchtende Stadt“, haben viele Bürger, Geschäftsleute und die Stadtverwaltung „mitgezogen“ und der Innenstadt Licht und Farbe gegeben. Und den bunten Neonröhren in den Fenstern der zahlreichen Förderer standen Filmaufnahmen zu handwerklicher Arbeit gegenüber – zum Erstaunen auch so mancher Adelsheimer.
Denn was so alles in den Werkräumen des Städtchens entworfen, geschaffen und gerichtet wird, war gewiss nicht jedem geläufig. Angetan davon waren auch die auswärtigen Besucher, von denen viele weitere Strecken auf sich nahmen, um das stimmungsvolle Adelsheimer Kunst-Spektakel zu erleben.
Herausragender Anziehungspunkt von „Innen ist Außen“ war im Schlosspark das 15 mal vier Meter große „Video-Triptychon“. So kompakt und bildkräftig inszeniert hat man noch selten Eindrücke von Islam, Judentum und Christentum vermittelt bekommen. Dabei hat sich Louis von Adelsheim auch historischer Aufnahmen bedient und Szenen aus Sarajewo, Jerusalem und St. Blasien Motive aus dem Bauland gegenüber gestellt. Eindrucksvoll musikalisch unterlegt, verfehlte das Triptychon seine Wirkung nicht und stimmte nachdenklich.
Die Vision vom friedlichen Miteinander der großen Weltreligionen im Kopf, führte dann ein abschließender kurzer Spaziergang durch den von Fackeln beleuchteten Schlosspark zum Oberschloss. Dort bewirteten ehrenamtliche Helfer, und die aus einem imposanten Rückblick auf den „Kunstsommer“ bestehend „Hommage an einen Beweger“ der Osterburkener BSW-Fotogruppe war zu sehen. Einen Obolus musste man für all das Gebotene nicht entrichten, spendenfreudige Gäste aber ließen dem Verein „Adelsheim leuchtet“ 1700 Euro zukommen, mit dem ein Teil der Kosten finanziert werden kann.
© Rhein-Neckar-Zeitung – Dezember 2006