Die Werkschau von Louis von Adelsheim hat „Halbzeit“ / Großer Ansturm am Wochenende
Adelsheim. „Adelsheim leuchtet“ geht in die zweite Halbzeit: In sechs langen Nächten, die Volksfesttage nicht mitgezählt, war die Werkschau von Louis von Adelsheim mit den Untertitel „Projektionen, Installationen, Illuminationen, Transformationen“ zu sehen. Die Zwischenbilanz der Organisatoren fällt ausgesprochen positiv aus.
1600 zahlende Gäste, so berichtet Louis von Adelsheim im Gespräch mit den FN, haben die „Feuerschleuse“ im Eingangsbereich des Hauptschlosses seit dem Start am 24. Juni passiert. Und der Zustrom der Schaulustigen wächst immer weiter. „Am Samstagabend wollten 500 Leute in die Ausstellung, wir konnten aber nur 380 reinlassen, mehr geht einfach nicht“, bedauert Louis von Adelsheim. Denn wenn es im Park zu voll wird, und wenn die Warteschlangen vor den Installationen zu lange werden, könnte Unmut aufkommen.
Auf der anderen Seite ist er natürlich glücklich über die überwältigende Resonanz. Vom Vorverkauf im Rathaus weiß er, dass die Neugierigen keinesfalls nur aus Adelsheim und dem Neckar-Odenwald-Kreis kommen, sondern auch aus dem Heidelberger und Würzburger Raum.
Besonders froh ist der Videokünstler und Schlossherr aber über den Zuspruch aus Adelsheim selbst. Viele Geschäfte haben das Glühbirnen-Logo der Ausstellung in ihre Schaufenstergestaltung übernommen. Froh ist Louis von Adelsheim auch über die Unterstützung der Stadtverwaltung, die den Vorverkauf und damit eine ungeahnte Aufgabe übernommen hat: Allein für das bevorstehende Wochenende wurden 290 Karten vorab geordert. Und wieder ist das Kontingent begrenzt, damit die Atmosphäre im Park so fröhlich und freundlich bleibt wie bisher. Nur selten beschwert sich mal jemand, überhaupt nie muss sich Louis von Adelsheim über Müll oder gar Vandalismus im Gelände ärgern.
Um den Andrang besser zu verteilen, bieten die Organisatoren inzwischen zusätzlich mittwochs und donnerstags ab 19 Uhr die Gelegenheit, die Installationen „Ein Blick in die Unendlichkeit“ separat zu betrachten. Außerdem hat Louis von Adelsheim die 16-minütige Schau „Blick in die Unendlichkeit“ gekürzt – bis kurz vor die Schmerzgrenze, wie er sagt, damit mehr Besucher pro Abend „durchgeschleust“ werden können.
Wenn die Schau weiterhin so viel Anklang findet, wird sie vielleicht um ein Wochenende über den geplanten Schluss am 30. Juli hinaus verlängert, überlegt Louis von Adelsheim. Außerdem denkt er bereits daran, im nächsten Jahr ein ähnliches Kunstsommer-Projekt zu realisieren.
Dann allerdings sollte die Schau auf finanziell gesicherten Beinen stehen. Denn von „schwarzen Zahlen“ ist das Projekt bislang trotz vieler verkaufter Karten weit entfernt. In einer nächsten Saison sollen dann auch die jeweils zwölfköpfigen Teams, die sich an den Öffnungstagen um die Gäste kümmern, ein paar Euro erhalten. Im Moment arbeiten alle „aus Spaß an der Freud’“. Eventuell könnte ein Sponsor gefunden werden. Weil das alles Zeit kostet, müssten die Vorbereitungen bereits im Herbst anlaufen.
Lust auf ein neues Projekt hätte Louis von Adelsheim auf jeden Fall, und er hat auch schon Ideen. Kinder sollen stärker einbezogen werden. Zumindest teilweise sollte die Schau auch tagsüber zu sehen sein.
Doch zunächst geht es darum, die „generalstabsmäßige“ Vorbereitung der nächsten sechs Video- und Illuminations-Nächte – heute Abend ist wieder Vorführung – gut über die Bühne zu bringen und bei all der Arbeit den Spaß an der Sache nicht zu verlieren. sab
Info: „Adelsheim leuchtet“ ist zunächst noch bis 30. Juli jeweils freitags und samstags ab 22 Uhr im Schloss in Adelsheim zu sehen. Der Kartenvorverkauf läuft über die Stadt Adelsheim, Telefon 06291/620017. Der Samstagabend ist schon stark besucht, für den heutigen Freitag gibt es noch mehr Karten.
© Fränkische Nachrichten – Juli 2005